Die einen präsentieren, die anderen probieren – nach diesem Prinzip treffen bei der Prototypenparty Entwicklerinnen und Designer und Testpersonen aufeinander. Zum achten Mal hat das InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) die Veranstaltung ausgerichtet, in diesem Jahr war RISE (Room for Innovation and Student Empowerment), das StartUp!Lab der Hochschule Osnabrück, Partner und Veranstaltungsort.
Elf Prototypen standen zum Ausprobieren bereit – von der interaktiven Bildungs-App über eine hochmoderne Drohnensimulation bis hin zu individualisierbaren Mahlzeiten. Marktreife haben die vorgestellten Produkte noch nicht – und das ist für Thomas Büdden vom InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) auch Sinn der Sache: „So kann man in einer sehr frühen Phase Feedback einholen und seine Idee nicht im Keller fertig entwickeln, um dann festzustellen, dass es nicht funktioniert oder gar nicht so gut auf dem Markt ankommt.“
Nachdem die eingeladenen Entwickler ihre Prototypen vorgestellt hatten, begannen die Feedback-Runden: Die Gäste rotierten, probierten und gaben ihr Feedback. Wir haben vier Prototypen getestet.
Mahlzeiten nach dem eigenen Geschmack
Der Prototyp: mixmymeal, der Mahlzeitenkonfigurator
Designer: Tabea, Basti, Tom
Die Idee: Die drei Entwickler wollen die Tiefkühlküche revolutionieren. In einer App soll man sich ein Gericht mittels vier Kategorien (Hauptzutat, Beilage, Gemüse, Sauce) nach eigenen Vorlieben zusammenstellen können. Nutzer wählen bei jeder Komponente die Portionsgröße selbst aus, das Gericht wird dann händisch zusammengestellt und in einer Tüte nach Hause geschickt.
Das ist überzeugend: Der KI-basierte Mahlzeitenkonfigurator generiert Essensvorschläge, die auf dem eigenen Kundenprofil basieren. Dazu zählen Ernährungsform, Körpergröße, Gewicht, Allergien und Ähnliches. Das Konzept überzeugte auch die Tester, sie kürten mixmymeal zum besten Prototypen des Abends.
Unser Feedback: Um die Auswahl noch individueller zu machen, sollten Gericht und Sauce separat verpackt werden.
Oldtimer mit modernem Antrieb
Prototyp: VW-Käfer mit verbautem E-Motor (Solarsystemim VW-Bully in Arbeit)
Designer: Max
Einsatzgebiet: Nur mit der Energie der Sonne fahren? Das wollen Max und sein Team auch Oldtimer-Fahrern ermöglichen durch den Einbau entsprechender Motoren. Der Selbsttest steht im Sommer an, dann soll es mit dem E-Bully nach Kroatien gehen.
Das ist überzeugend: Durch eine Art Baukastenprinzip wird die Optik alter Autos mit neuer, umweltfreundlicher Technik verbunden.
Unser Feedback: Auch wenn der Antrieb modern ist, die Sicherheitsstandards in Oldtimern sind meist überholt. Für Liebhaber alter Autos kann die Idee aber ein Traum sein.
Was ist los in meiner Stadt? Überblick überVeranstaltungen
Prototyp: cityvent-App
Designer: Marlin, David
Einsatzgebiet: Die App bündelt die vielen verschiedenen Veranstaltungen in einer Stadt und ist sowohl für Kommunen und Veranstalter als auch für Verbraucher interessant.
Das ist überzeugend: Es gibt eine Karte, auf der mehrere Veranstaltungen abgebildet sind. Neben Infos zu Clubs und Bühnen findet man dort auch die Standorte von Toiletten und Taxis. Die App ist individualisierbar: Man kann Push-Benachrichtungen einstellen, um einmal favorisierte Veranstaltungen nicht mehr zu verpassen.
Unser Feedback: Für die noch bessere Handhabung wäre ein Chatbot praktisch, über den man konkrete Infos zu Events abrufen kann – der ist aber laut Entwicklern bereits in Arbeit.
Comeback-App
Prototyp: Comeback-App
Designer: Henry
Einsatzgebiet: Wer schon mal eine Sportverletzung hatte, kennt das Problem: Oft wartet man sehr lange auf einen Termin für eine Physiotherapie. Die Comeback-App kann beim Überbrücken helfen – und auch begleitend zu einer Physiotherapie genutzt werden. Einfach Sportverletzung eingeben und dem Rehabilitationsplan folgen.
Das ist überzeugend: Die App bietet eine professionelle digitale Betreuung. Durch die Auswahl der ärztlich gestellten Diagnose kann man gezielt passende Übungen machen.
Unser Feedback: Die Übungen in einer Playlist zusammenzustellen und sie mit Timer und Anleitung zu versehen, könnte die Handhabung und damit die Motivation der Patienten steigern.
Artikelquelle: Jasper Eckhof, Neue Osnabrücker Zeitung, erschienen am 07.04.2025
Bildquelle Artikel: Swaantje Hehmann
Bildunterschrift: ICO Website Viele Interessierte auf der Prototypenparty
Bildquelle ICO Website: Drehteam