Glasfaser für Unternehmen und Privathaushalte

Wie werden Glasfaserleitungen verlegt? Und welchen Nutzen haben sie für digitale Anwendungen? Um diese Fragen zu beantworten und anhand praktischer Beispiele zu veranschaulichen, hat Digitalisierungsstaatssekretär Stefan Muhle gemeinsam mit dem Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) und dem Landkreis Osnabrück zum Glasfasertag in Osnabrück eingeladen.

Gemeinsam mit Unternehmen, Akteuren des Breitbandausbaus sowie Vertretern der Kommunal- und Landespolitik wurden vier Baustellen besichtigt. Darüber hinaus präsentierten sich vielversprechende Start-ups, die bereits heute durch Glasfaseranschlüsse digitale Anwendungen entwickeln und anbieten.

Während der Ausbau von Breitbandnetzen durch die Telekommunikationsunternehmen in den Ballungszentren bereits gut vorangeht, müssen sich Kommunen im ländlichen Raum beim Anschluss vereinzelter und abgelegener Adressen anstrengen. Der Landkreis und die Stadt Osnabrück sind gute Beispiele dafür, wie der Glasfaserausbau in Niedersachsen läuft. Sowohl in der Stadt als auch im Landkreis bauen privatwirtschaftliche Unternehmen, kommunale Betriebe und die öffentliche Hand am Netz der Zukunft. Das hat Erfolg: Aktuell verfügen in Niedersachsen rund 61 Prozent der Haushalte über einen gigabitfähigen Anschluss. 2018 waren es noch sechs Prozent. Und es werden weitere Haushalte angeschlossen: Nach Abschluss der landesweiten Ausbauvorhaben wird die gigabitfähige Versorgung in Niedersachsen auf 76 Prozent steigen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Stadt und Landkreis Osnabrück wieder. Im Landkreis verfügen heute 48 Prozent der Haushalte über einen gigabitfähigen Anschluss. In der Stadt Osnabrück liegt die Versorgung mit gigabitfähigen Anschlüssen aktuell sogar bei 85 Prozent. Perspektivisch wird diese Versorgungsquote sogar auf 64 beziehungsweise 89 Prozent steigen.

Auch im Bereich der Mobilfunkversorgung stehen der Landkreis mit einer LTE-Versorgung von 99,4 Prozent an 294 Standorten und die Stadt Osnabrück mit 100-prozentiger LTE-Versorgung über 159 Masten sehr gut da.

Von hochleistungsfähigen Internetanschlüssen profitieren Unternehmen genauso wie Verbraucherinnen und Verbraucher. Im Innovationscentrum Osnabrück (ICO) stellten mehrere Start-ups sich und ihre digitalen Geschäftsmodelle vor:

Das Unternehmen Aratall GmbH zeigte, wie Raumplanung in der Zukunft funktionieren kann: Wo früher mit ausgedruckten Plänen und viel Vorstellungsvermögen Räume beplant wurden, ist es nun mit dem selbst entwickelten Tool möglich, sich digital im Projekt zu treffen. So lassen sich Raumplanungen zu Straßen oder Windparks auch für die Menschen in der Region viel anschaulicher und transparenter machen.

Das Unternehmen Bitnamic demonstrierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie Maschinenwartung mittels Videocall funktioniert. Damit entfallen viele weltweite Dienstreisen der Servicetechniker. Das spart Zeit und Ressourcen, schont die Umwelt und dient dabei auch der Kundengewinnung in weiterer Entfernung.

Osnatec.IT zeigte, wie individuelle digitale Software- und Cloud-Lösungen auch für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt werden können. Dafür betreibt das Unternehmen eigene Server im ICO.

Staatssekretär Muhle erklärt: „Der Glasfasertag in Osnabrück hat nochmal verdeutlicht, welche großen Anstrengungen alle Akteure in Niedersachsen leisten, um den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzubringen und welche innovativen Ideen bereits heute durch eine Glasfaseranbindung ermöglicht werden. Nirgendwo ist es deutlicher als in der Start-up-Branche: Gute Ideen brauchen schnelles Internet! Unser Ziel ist es daher weiterhin, alle Niedersachsen mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen zu versorgen. Doch insbesondere im ländlichen Raum ist ein besonderes Engagement der Kommunen vor Ort notwendig.“

Dazu erklärte die stellvertretende Landrätin Christiane Rottmann: „Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr der Glasfasertag der Landesregierung im Osnabrücker Land stattfindet. Dieses wird der großen Bedeutung des Gesamtvorhabens Breitbandausbau, insbesondere im ländlichen Raum, gerecht. Wir freuen uns, dass die kommunale Ebene bei dieser großen Aufgabe vom Land Niedersachsen weiterhin finanziell unterstützt und begleitet wird.“

Auch der BREKO lobte den erstmalig in dieser Form stattfindenden niedersächsischen Glasfasertag. Roman Skrodzki, Referent für Kommunalpolitik beim BREKO, betont: „An den gezeigten Ausbauprojekten hier in Osnabrück sehen wir, dass in Niedersachsen schon viel passiert ist. Ziel aller Akteure sollte es sein, die bestehende Marktdynamik für Niedersachsen durch einen stetigen Austausch zu erhalten und weiter zu steigern. Mit dem Gigapakt hat Niedersachsen hier eine gute und konstruktive Austauschrunde zwischen der Branche und den Kommunen geschaffen.“

Quelle Bild & Text: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.