Corona-Krise trifft Gründerinnen besonders hart

>> Dritter Female Founders Monitor bestätigt Herausforderungen für frauengeführte Startups

Gründerinnen von Startups werden in der Corona-Krise vor besondere Herausforderungen gestellt. Fast siebzig Prozent der befragten, von Frauen geführten Unternehmen sehen negative Auswirkungen der Pandemie auf ihren Betrieb. Umsatzrückgange (66,3%), Ausfall von Veranstaltungen (62,5%) und Verzögerung von Aufträgen (61,5%) werden als häufigste Ursachen genannt. Gleichzeitig verschärft sich in der Krise das Problem der Vereinbarkeit von Unternehmen und Familie. Über 60% der Gründerinnen mit Kind mussten ihre Arbeitszeit deutlich reduzieren, während Gründerinnen ohne Kind sogar länger arbeiten als vor der Krise, mit entsprechenden Folgen für die “Work-Life-Balance”. Diese Daten ergeben sich aus einer aktuellen Blitzumfrage unter 155 Gründerinnen, die am 30.06.2020 zusammen mit dem dritten “Female Founders Monitor” in Berlin vorgestellt wurde.

Die wesentlichen Ergebnisse des dritten „Female Founders Monitor“:

  • Frauen sind im Startup-Ökosystem nach wie vor stark unterrepräsentiert: Der Anteil der Gründerinnen liegt in Deutschland bei nur 15,7% und hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (15,1%).
  • Insbesondere beim Zugang zu Finanzmitteln herrscht ein erkennbarer “gender bias”: Nur 5,2% der frauengeführten Startups haben bisher Investments von über einer Million Euro erhalten. Dagegen konnten immerhin 27,8% der männlichen Teams entsprechend große Finanzierungsrunden durchführen.
  • Ein Grund für die Unterschiede ist der für Frauen schwierigere Zugang zu Kapitalgebern. 56,7% der frauengeführten Startups bewerten ihren Zugang zum Investmentsektor als schlecht – bei den Männerteams sind es nur 36,7%. Laut Corona-Blitzumfrage geht die Hälfte der Gründerinnen (49,7 %) davon aus, dass sich durch die Krise ihr Zugang zu Kapitalgebern weiter verschlechtern wird.
  • Bei der Gründung von Startups durch Frauen spielen übergeordnete gesellschaftliche Ziele eine wichtige Rolle. So engagieren sich weibliche Teams häufig im Gesundheitssektor, im Bereich Social Entrepreneurship und der Green Economy.

Über den „Female Founders Monitor“
In Kooperation mit Google for Startups veröffentlicht der Bundesverband Deutsche Startups e.V. (Startup-Verband) den dritten „Female Founders Monitor“. Dieser versteht sich als die zentrale Studie zur Bedeutung von Frauen für Startup-Gründungen in Deutschland und  basiert auf einer Untersuchung von 1.911 Startups. Die Studie stellt die Bedeutung von Gründerinnen, ihre Motive und Herausforderungen in den Mittelpunkt, um wichtige Impulse für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu setzen.

Über die Corona-Blitzumfrage
In Ergänzung zum “Female Founders Monitor” wurde im Zeitraum vom 17. bis 26. Juni 2020 eine Befragung im Netzwerk des Startup-Verbandes sowie von Google for Startups durchgeführt, an der 155 Gründerinnen teilgenommen haben. Den vollständigen „Female Founders Monitor“ ebenso wie die wichtigsten Ergebnisse der Corona-Blitzumfrage findest du hier: Female Founders Monitor 2020

Quelle: Bundesverband Deutsche Startups e.V.